Kaufberatung


TECHNIK & SCHWACHSTELLEN


Es ist unmöglich hier alles zu nennen und so beschränke ich mich auf bekannte, fahrzeugspezifische Probleme. Das Feedback hierzu war bisher positiv, Anregungen sind aber sehr gerne willkommen.


Grundsätzlicher Aufbau v.l.n.r. (Bild - 800x600 öffnet in neuem Fenster)
Kühlwasserausgleichsbehälter
Turbo
Intercooler
Ansaugspinne mit Syclone Logo (auch beim Typhoon)
Bremskraftverstärker und Lenksäule
ABS Steuergerät

Der Motorraum sieht recht unaufgeräumt aus und bei originalen Machinen verläuft hinter der Ansaufspinne eine Metallwasserleitung für den Ladeluftkühler. Die Ladeluft wird über einen getrennten Kühlkreislauf mit eigener Wasserpumpe gekühlt.
Vor der Fahrt prüfen ob die Drosselklappe vollständig öffnet, oftmals geht vermeintlich schlechte Leistung mit nicht vollständig öffnender Drosselklappe und dickem Teppich einher.

Durch die freien Massenkräfte kann kein V6, besonders die 90 Grad Varianten, wirklich ruhig und vibrationsfrei laufen zumal Sy Ty´s keine Ausgleichswelle besitzen.


Bei laufendem Motor

Läuft der Motor, sollte die Leerlaufdrehzahl bei ca. 800 RPM liegen. Leicht sägender Leerlauf muß nicht unbedingt ein Hinweis auf eine andere Nockenwelle sein und kann noch als normal angesehen werden.
Normal ist auch das laute Ticken der Einspritzventile.

Öl im Ansaugtrackt (Luftfilter), Finger weg, Kolbenringe oder Kolben sind fällig.

Leichtes bläuen beim Starten, auch ein Indiz für Kolbenringe oder Einlassventile die nicht mehr richtig schliessen.
Öleinfüllstopfen ziehen und prüfen ob sehr starker Druck vorhanden ist. Auch das ein Indiz für verschlissene Kolbenringe und Ventile.

Grauer "Belag" am Einfüllstutzen kann auf Verschlammung oder Wasserspuren im Öl hinweisen (Kopfdichtung).

Ölmeßstab ziehen und riechen. Kann man Benzingeruch ausmachen sind meist die Kolbenringe stark verschlissen, auch hier auf Wasserspuren und Schaum achten.
Schaum kann von zuviel Oel oder Wasser im Oel herrühren --> Kopfdichtung.
Tip: Den Stab nicht verdrehen, kann etwas "fummelig" sein wenn man ihn wieder zurückstecken möchte.

Gut wäre ein Kompressionsdiagram, aber wer bisher noch keine Kerzen gewechselt hat kann sich den Aufwand dafür in keinster Weise vorstellen :-)

Leichtes Ölen an den Ventildeckeln würde ich als normal ansehen.

Generell bin ich ein Gegner von Motorwäschen weil man dadurch viel verstecken kann.
Ist ein Fahrzeug allerdings innen wie außen "Tip-Top", sind die Lüftungsgitte staubfrei, ist der Vorbesitzer "Detail-Freak", warum sollte dann nicht auch der Motorraum gepflegt und sauber sein.

Schlußfolgerung: Der Gesamtzustand entscheidet über Trauen oder Mißtrauen

Gasgestänge sollte wenig bis kein Spiel aufweisen, die Welle für die Drosselklappe könnte ausgeschlagen sein oder brechen.

Ist das Auto auf Schmiedekolben umgebaut, ist ein metallisches klappern direkt nach dem Kaltstart normal, da Schmiedekolben sich erst nach 1-2 Sekunden ausdehnen. Sollte das klappern länger anhalten, Finger weg, mögliche Ursache könnte dann nämlich ein Kolbenkipper oder sogar ein krummes Pleul sein.
Krumme Pleul sind ein üblicher Schaden wenn der Motor sehr lange am Drehzahllimit bewegt wurde. Abgerissene Pleul sind allerdings selten.

Je nach Modifikation (cold-air kits etc.) oder verwendetem Luftfilter hört man den Turbo bzw. das Ansauggeräusch recht stark. Es gibt einen K&N Filter für den serienmäßigen Filterkasten, manche fahren auch einen offenen, konischen, 9" Filter der dann links neben dem Steuergeräat des ABS sitzt.
Genauso typisch für offene Filter ist das Zischen wenn unter Last Gas weggenommen wird und das Wastegate überschüssigen Ladedruck abbaut.

Leichte Abgasspuren an der Turboladerauslaßssseite sind normal, da der Lader nur über einen Metallflansch abgedichtet ist und ich keinen Ty oder Sy kenne der dort 100% dicht ist. Man sollte jedoch weder Abgase fühlen, riechen noch hören.

Bitte überprüft ob die Zündkabel nicht an den Krümmern anliegen. Das ist ein bekanntes Problem, was auch dazu führen kann, daß das Auto beim Beschleunigen ruckelt und Ausssetzer hat (gebrannte Kabel leiten nur unwillig Zündstrom).

Getriebeöl ist rot ! Grau Spuren deuten auf sehr viel Abrieb, Vorsicht !


In Fahrt:

Ladedruck wird bereits ab 1200 RPM aufgebaut, die original Ladedruckanzeige ist nicht genau und schlägt fast immer bis zum Anschlag aus. Man sollte vom Motor, abgesehen vom rauhen Motorlauf, keine mechanischen Geräusche hören. Ein kleines Turboloch ist normal.
Die Schaltdrehzahl liegt mit dem Original-Chip bei ca. 4200 - 4400 UP/M


Getriebe:


Das Getriebe sollte N I C H T zu weich schalten und und, vor allem im Overdrive (OD), keinen Schlupf haben.
Verschlissene Getriebe zeigen sich meist als sehr sanfte Schalter und haben ein leichtes Ruckeln beim Beschleunigen unter Last im OD.
Ein gutes Getriebe schaltet schnell und nicht weich und hat fast keinen Schlupf zwischen den Gangwechseln.
Ob das Getriebe verschliessene Ventile oder eine verschlissene Ölpumpe hat, kann man durch fahren in D und sanftes abbremsen bis zum Stillstand testen. Das Getriebe sollte auf jeden Fall Gang für Gang zurückschalten. Dieser Schaltvorgang ist meist von einem Ruck begleitet der harmlos ist.

Fehlt das Zurückschalten verweilt das Getriebe im Overdrive bzw. entkuppelt den Wandler nicht.
Bei diesem Schaltvorgang merkt man auch recht schnell ob der Antrieb Spiel hat.
So nebenbei, ich kenne kein TH700 das nicht leicht undicht ist, so ist eine leicht ölige Getriebdichtung normal.

Man hört fast überall, dass das Getriebe absoluter Mist ist. Es ist, zugegeben eine der grössten Schwachstellen der Sy Ty´s und Probleme mit dem Getriebe sind teuer, da der TH700R4 Schaltautomat in Europa nicht weit verbreitet ist. Die meisten Getriebe sterben den Hitzetod im Stau oder bei Langer Autobahnfahrt. Hat der Syclone oder Typhoon den Ihr kaufen möchtet keinen zusätzlichen Oelkühler ist das die ERSTE Investition die getätigt werden sollte!

Noch ein paar Worte yum Kickdown:

Der Kickdown beim TH700R4 wird mechanisch betätigt (zweiter Bowdenzug an der Drosselklappe). Wird dieser Zug nicht richtig eingestellt wird zu früh oder gar nicht zurückgeschaltet. Die Einstellung ist kein Hexenwerk und auch auf den How To´s Seiten zu finden.


Bremsen:


Die Bremsen sind relativ schlecht und nicht standfest !
Ein grosser Schwachpunkt ist das ABS, dem ich einen Absatz in den Tech.Tips gewidmet habe. Auf alle Fälle MUSS die "Antilock" (gelb) und "Brake" (rot) Kontrollleuchte beim Betätigen des Anlassers leuchten und, nachdem der Motor läuft, ca. 2 Sekunden spater ausgehen. Ist das nicht der Fall ist etwas faul !


Antriebsstrang:


Permanenter Allradantrieb mit 35/65 % Verteilung vorne/hinten.
Schwachstellen sind hier vor allem die vorderen Antriebswellen die gerne brechen (Ampelstarts, Dragracing) oder ausgeschlagene Kreuzgelenke. Auch diese Kreuzgelenke können brechen, je nach dem auf welcher Seite (Rad oder Motorseite) können weitere verheerende Schäden daraus resultieren.
Ein guter Test ist das langsame Fahren von Kreisen (rechts und links) und langsames anfahren mit voll eingeschlagener Lenkung (links und rechts). Es sollte nichts knacken oder klicken !

Anmerkung, in sehr engen Kurven, vor allem beim Rückwärtsfahren, verspannt sich der Antriebsstrang etwas.


Achtung bei tiefergelegten Fahrzeugen, die Kardarnwelle kann bei Tieferlegung mit weichen Stossdämpfern schaden nehmen, prüfen ob die Welle am Getriebeausgang den Silentblock verschliessen hat.


Sinnvolle Modifikationen (Wer hat der hat):

Getriebeölkühler
Zusätzlicher Ladeluftkühler
Größere Wasserpumpe für den Intercooler Kühlkreislauf
Umgebaute Bremsanlage (geschlitzte Scheiben vorne, Scheiben hinten etc.)
Stossdämpfer (Koni, Bilstein, Rancho)
Überholtes und verstärktes Getriebe

Alles andere würde ich als Tuning einstufen.