Kerzenbrennbilder


Selbst ohne computergestützte Diagnosetools kann man durch das Kerzenbrennbild sehr viel über den Zustand und die Verbrennung des Motors herausfinden.

Roland Blaas hat diese, im Original englische Information, gefunden und ich habe die Übersetzung durchgeführt - Der Ursprung ist leider unbekannt.



Abbildung 1 zeigt eine Zündkerze wie sie unter normalen Bedingungen in einem gesunden Motor auszusehen hat. Die leicht sandbraune bis braune Brennfarbe und die leichten Ablagerungen sind normal und die sichtbaren Ablagerungen stammen von Additiven wie sie in allen handelsüblichen Kraftstoffen verwendet werden. Wenn Autogas gefahren wird ändert sich die Farbe in braun.
Abb1--

Abbildung 2 zeigt eine Kerze die extreme Ölablagerungen durch Öl dass in den Verbrennungsraum gelangt ist. Dieses Kerzenbild sieht man häufig wenn entweder die Kolbenringe bzw. die Oberflächen von Kolben- und Zylinderwänden extrem verschlissen sind. Ein weiterer Grund dass Öl in den Verbrennungsraum gelangt können auch verschliessene Ventinschaftführungen bzw. schlecht schliessende Ventile sein. Auch wenn die Kurbelgehäuseentlüftung schlecht oder nicht arbeitet und dadurch erhöhter Druck im Motor aufgebaut wird kann es zu einen hohen Ölanteil im Verbrennungsraum kommen.


Abb. 2--

Abbildung 3 zeigt grundsätzlich trockene, schwarze und leicht rußige Ablagerungen. Wenn nur ein oder zwei Kerzen betroffen sind sollte man nach schlecht schliessenden Ventilen, brüchiger Verteilerkappe oder defekten Zündkabeln ausschau halten. Wenn alle Kerzen den gleichen Zustand aufweissen sind folgende Ursachen möglich. Falscher Wärmewert der Zündkerzen, zu fettes Gemisch bediengt durch falsche Vergasereinstellung oder extrem schmutzigen Luftfilter, nicht oder schlecht funktionierender Choke bzw. Kaltlaufregelung. Nicht richtig funktionierende oder verstopfte Einspritzdüsen können ebenfalls als Grund vorliegen. Andere mögliche Gründe sind zu geringe Zündspannung oder schlechte Kopression.
Abb. 3--

Abbildung 4, eine Kerze die schlichtweg Ihre maximale Lebensdauer unter normalen Bediengungen erreicht hat und verbraucht ist. Um diese Kerze noch erfolgreich zu zünden wird ca. die doppelte Zündspannung als normal benötigt. Schlechte eistung und hoher Benzinverbrauch sind die normale Folge einer solchen Zündkerze.

Abb. 4--

Abbildung 5. Diese Kerze kann Fehlzündungen bei hohen Drehzahlen verursachen. Die glänzenden metallischen Ablagerungen zeugen von einem sprunghaften Ansteigen der Kerzentemperatur bei harter Beschleunigung. Als Ergebnis davon können normale metallische Ablagerungen nicht von der Kerze zurück in den Brennraum gleiten und werden auf der Kerzenoberfläche verbrannt und schmelzen. Diese geschmolzenen Ablagerungen bilden eine leitende Oberfläche auf der Kerze wodurch die Fehlzündungen verursacht werden. Eine hellgelbe Färbung zeugt vom Gebrauch von verbleitem Kraftsstoff.
Abb. 5--

Abbildung 6 zeigt eine mechanisch beschädigte Zündkerze. Diese Beschädigungen rühren von Fremkörpern die in den Verbrennungsraum gelangt sind. Nachdem Fremkörper durch die Ventilüberschneidungszeiten auch von einem Brennraum in den Anderen wandern können, sollten unbedingt alle Kerzen geprüft werden! Immer wenn am Motor gearbeitet wird sollten daher alle Öffnungen wie Einlass, Vergaser, Kerzenbohrungen etc. verschlossen werden.
Abb. 6--

Abbildung 7 zeigt eine überhitze Zündkerze. Bitte beachte vor allem die abgebrannte Elektrode und den extrem weissen und teilweise verformten Isolator. Durch den Elektrodenbrand stimmt  natürlich auch der Abstand (Spalt) zwischen Elektrode und Isolator nicht mehr. Solche Zündkerzen findet man meistens in Motoren mit Frühzündung oder zu agressiv eingestelter Zündung, Motoren mit defektem Kühlsystem, oder Motoren die viel zu mager laufen. Weitere Fehlerursachen sind „falsche Luft“ die durch Dichtungen im Einlasstrakt gezogen wird (ebenfalls zu mager), zu wenig Benzin oder Benzindruck und falscher Wärmewert der Kerze an sich.
Abb. 7--

Abbildung 8. Diese “faule” oder leicht verruste Zündkerze mit vielen Ablagerungen am Isolator und der Elektrode kann zu Fehlzündungen führen. Normalerweise kommt es zu diesem Kerzenzustand wenn der Motor lange Zeit nicht gefordert wurde (Bsp. viel Stadtverkehr, nur Kurzstreckenbetrieb) oder schlichtweg seine normale Betriebstemperatur nicht erreicht. Im Normalfall werden diese Ablagerungen beim erreichen der normalen Betriebstemperatur abgelösst und verbrannt, entstehen zu viele Ablagerungen im Brennraum werden diese beim erstmaligen heisswerden gegen die Kerzenoberflächse geschleudert und brennen dort fest. Oftmals sieht man dieses Kerzenbild auch wenn ein zu grosser Zeitraum zwischen den Wechselintervallen liegt.
Abb. 8--

Abbildung 9 zeigt Ascheablagerungen und Verbrennungsrückstände von Additiven an der  Kerze, wie sie unter normalen Umständen üblich sind. Werden zu viele Ablagerungen angesammelt kann es zu Fehlzündungen und aussetzern kommen. Normalerweise werden diese Ablagerungen unter Last freigebrannt.
Abb. 9--

Abbildung 10 zeigt die eine Fadenbildung. Dieser Zustand ist sehr selten für 4 Takt Fahrzeuge und wird auch durch Ablagerungen im Verbrennungsraum verursacht die gegen die Kerze geschleudert werden. Normalerweise sieht man dies nur bei Zweitaktern wo Ölrückstande und Verkokung diesen Faden unter hoher Last erzeugen können.
Abb. 10--

Abbildung 11 zeigt das typische Bild bei Frühzündung wobei die Elektrode durch die viel zu hohe Temperatur schmilzt und später auch die Mittelelektrode in Mitleidenschaft gezogen wird. Ursachen hierfür können eine volkommen flasche Zündeinstellung, falsches Benzin (Oktan) oder Hitzezonen im Verbrennungsraum sein. Gleiches kann passieren wenn Funken zwischen den einzelnen Zylindern (z.B. brüchige Zündkabel)  überspringen, oder die Kerze für die Applikation einen zu hohen Wärmewert aufweisst.


Abb. 11--

Abbildung 12 zeigt eine abnormale Form und Deformation des Isolators und Verformungen der Elektrode. Dies ist typisch für Frühzündungen verursacht durchj klopfen oder klingeln wobei nicht die Zünung an sich, sondern die unkontrollierte Selbstexplosion des Gemisches durch die Verdichtung der Ursache ist. Die dabeio entstehenden Verbrennungstemepraturen sind viel zu hoch und können, ähnlich wie bei zu magerer Einstellung Löcher in den Kolben brennen. Dieses Brennbild kann ebenso durch Kraftsstoff mit falscher Oktanzahl verurdacht werden.


Abb. 12--