Wasser/Alkoholeinspritzung Teil II

Installation und Test des SMC Systems auf einem Nissan Skyline GT-R                                      


Dieser Artikel ist nicht 100% Syclone Typhoon bezogen aber gibt die Erfahrungen mit einem Alkoholkit von SMC in einem Nissan Skyline GT-R wieder.

Sean Morris hat die Zulassung für die Skylines in den USA gemacht und Motor R Ex bietet Fahrzeugen auch verschiedene Leistungskits an.

Sean selbst hat mindestens zwei Syclones und zwei Typhoone die sich mit einem Buick Grand National die Garage Teilen.


Originaltext Sean Morris / Freie Übersetzung von Matthias Helfmann:

Wir haben den SMC Alkohol Einspritz-Kit, urspünglich für einen Syclone oder Typhoon konzipiert auf einem Nissan Skyline GT-R installiert und dabei einige Erfahrungen Sammeln können.

Vor der Installation hat der GT-R 505 PS an den Rädern bei 1,3 bar boost geleistet. Diese Leistung wurde mit handelsüblichen Superbenzin erzielt.

Anmerkung:„Super“ in Kalifornien heißt mittlerweile 91 Oktan!

 Wir wollten etwas mehr Leistung erzielen und hatten Methanol zur Verfügung. So begannen wir mit 100% Methanol und waren sehr angenehm überrascht wie sehr die Einlasstemperatur schon im Leerlauf gesenkt werden konnte.

Bei der ersten Testfahrt fing das Auto schlagartig an aus dem Auspuff zu qualmen, wir dachten zuerst der Turbo ist defekt und machten uns gewaltige Sorgen, nach ca. 5 Minuten aber hat der Rauch aufgehört und ist seitdem nie wieder aufgetreten. Anscheinend hat das Methanol wie ein Motor-, Vergaser-, Einspritzdüsenreiniger gewirkt und hat die Maschine gereinigt. Trotzdem haben wir den Einlass nochmal gereinigt und waren immer noch besorgt.

Wir waren dennoch sehr angenehm überrascht über das was wir beim Fahren fühlen konnten, selbst wenn wir nur im 1-2-3 und nicht schneller als 160 km/h fuhren. Man hat zudem jedesmal gemerkt wann die Einspritzung stattfindet

Danach wurde das Auto auf einen Leistungsprüfstand geschnallt (engl. Dyno) und zu unserer grossen Entäuschung brach bei 440 PS die Leistungskurve ein. Wir hatten nur zwei Versuche auf dem Dyno und selbst mit geänderten Einstellungen an der Alkoholeinspritzung war nicht mehr Leistung zu erzielen. Wir hatten uns erhofft um die 540 PS an den Rädern zu messen aber ... .

Ich dachte mir noch, vielleicht haben wir ja die Kerzen gestern verheizt, zumal wir ja nur mit relativ wenig Last im 1-2-3 gefahren waren … zusätzlich habe ich mit Brian Green und Mike Kojima gesprochen und beide meinten, dass mit 100% Methanol zusätzliche Einstellungen am Motor und der –elektronik durchgeführt werden müssen.

Anmerkung: Die heutigen ECM´s und vor allem japanische ECM´s weissen einen weit höheren Entwicklungsstand und Komplexität auf als die ECM in unseren Sy Ty´s.

Durchgeführte Änderungen und Vorgehensweise:

1) Kerzen

Kerzenwechsel (sie sahen sehr gut aus)

Verkleinerung des Elektrodenabstandes von 0.30 auf 0.22

2) Anpassung Alky-Kit

Reduzierung der Alky-Kit Pumpgeschwindigkeit um etwa die Hälfte

3) Methanol/Wasser Mischung

Anstatt 100% Methanol Verwendung eines 50/50 Mix Methanol/Wasser

 4) Ladedruckjustierung

Langsame Steigerung des Ladedruckes unter Beobachtung des Motorklingelns (engl. knock).

Anmerkung: Wird klingeln von der Elektronik festgestellt (knock sensor), wird automatisch die Zündung zurückgenommen. Dieser verstellte Zündwinkel wird in Grad (nach Oberem Totpunkt = OT) ausgedrückt.Nachdem der ideale Zündzeitpunkt genau bei OT (oder 0 Grad) ist, bedeuted ein kleiner Wert eine besser ein grosser Wert schlechter.

Angefangen habe ich mit Erhöhung des Ladedruckes von 1,3 bar auf bis zu 1,55 bar OHNE eine Änderung des Zündwinkels (der vom ECM eingestellt wird).

Am nächsten Tag war Drag Racing angesagt und der GT-R ist super gelaufen, so bin ich etwas höher mit dem Ladedruck gegangen. Der erste Lauf brachte eine 11.99 sec mit 196 km/h nach der Viertelmeile. Die Zeiten waren somit gleich mit den Autos die wir zuvor mit ca. 500 PS auf dem Dyno getestet hatten.

Mittlerweile fahren wir bis zu 1,76 bar Ladedruck OHNE eine Änderung des Zündwinkels mit 91 Oktan Benzin.

Als Ergebnis kann ich nur festhalten, dass das Waser/Alkohol Einspritzsystem wirklich funktioniert, selbst wenn es nicht für dieses Auto entwickelt wurde. Selbst mit dem kleinen Rückschlag vom Anfang ist eine Ladedrucksteigerung von 1,23 bar auf 1.76 bar OHNE Verschlechterung des Zündwinkels recht beeindruckend, oder, mit anderen Worten macht das ca. 100 PS an den Rädern an Leistungszuwachs aus.


Kommentar:

Das bestätigt mich in meiner Meinung, daß die Installation einer Wasser/Alkoholeinspritzung primär der Motorsicherheit (klingeln) und nicht der Leistungssteigerung gilt!